Ein gutes Portrait ist für jeden etwas anderes!
Ganz gleich ob ein privates Foto, ein Headshot und Business Portrait oder ein Bewerbungsfoto.
Der eine ist fasziniert vom tollen Licht, ein anderer vom Bildaufbau, wieder ein anderer von der Geschichte und dem Ausdruck des Portraitierten. Natürlich sind auch technische Details wie Belichtung, Schärfe, das Bokeh und die Farben (wenn es denn welche hat) nicht ganz unwesentlich.
Aber meistens werden genau diese Aspekte überbewertet. Auch wenn technische Dinge nicht perfekt sind, entstehen Bilder, die man sofort ausdrucken und aufhängen möchte. Wenn ich mir Bildbände von berühmten Fotografen wie James Russell oder Peter Lindbergh anschaue, bin ich fasziniert von dem Ausdruck und der Bildgestaltung der Fotos.
Dabei schaue ich nicht zuerst darauf, ob die Bilder super scharf sind. Manchmal erlebe ich auch in meiner eigenen Arbeit solche Situationen in denen ein Bild eben unscharf, aber trotzdem gut ist.
Dann ist es mir auch gleich, ob das alle gut finden. Es geht mir darum, dass ich als Künstler und Fotograf zu 100% dahinter stehe.
Das Bild ist nicht scharf? Richtig. Aber genauso gefällt es mir. Bisher hat noch niemand dieses Bild kritisiert, weil es nicht ganz scharf ist. Aber es hat Ausstrahlung. Der Blick bleibt hängen.
Für mich ist das ein Foto, welches vom Gesichtsausdruck lebt. In Farbe würde es überhaupt nicht wirken. Es ist einfach natürlich, nicht künstlich gepost. Als Lichtquelle diente eine einzelne Kerze in ansonsten stock dunkler Nacht.
Ich habe in meiner Ausbildung zum Fotografen und bei Workshops immer wieder Fehler gemacht, mich ausprobiert, um mich weiter zu entwickeln, um die Regeln zu lernen. Man muss erst die Regeln kennen, damit man sie dann bewusst brechen kann.
Wie Scott Kelby schon sagte:
„Ein guter Fotograf macht viele schlechter Bilder.“
Am Ende der Session muss man nur das eine Bild finden das top geworden ist.
Für ein gutes Bild benötige ich nicht zwangsläufig eine teure Ausstattung und Equipment. Es funktionieren total einfache Lichtsets immer wieder hervorragend. Eine Lichtquelle wie ein Fenster reicht aus, um fantastische Bilder zu erstellen.
Professionelle Bilder haben eine starke Aussagekraft, sie erzählen ohne große Worte eine Geschichte. In schwarz / weiss …
Die einzige Lichtquelle ist hier das von hinten beleuchtete Werbeplakat.
… genau so wie in Farbe.
Auch hier kein kompliziertes Lichtsetup. Das Model am späten Abend neben ein beleuchtetes Schaufenster gestellt. Ansonsten nur das Licht, das sowieso in der Gasse vorhanden war.
Mein Credo: Ich möchte meinen Kunden zu mehr Aufmerksamkeit mit eindrucksvollen Fotos verhelfen.
Um Henri Cartier-Bresson zu zitieren:
„Ein gutes Foto ist ein Foto, das man länger als eine Sekunde anschaut.“
Und das liegt definitiv nicht an der Technik, sondern am Gefühl und am Ausdruck.
Den Unterschied aber macht die Zeit, die ich mit dem Kunden für die Erarbeitung der Bilder verbringe.